Meldungen
Lernen mit den Händen
Um Lehrkräften zu helfen, unseren Ton sowie unsere Farben häufiger und effizienter im Unterricht einzusetzen, wurde das Konzept „Lernen mit den Händen“ entwickelt. Mehrere Pädagogen und die Spieltherapeuten von Intraverte haben uns bei der Entwicklung des Programms geholfen. Bei diesem Konzept werden die Hände mit dem Gehirn verbunden, um die Entwicklung und das Lernen der Kinder zu fördern. Wie genau das funktioniert? Wir haben Ingrid Bunnik, pädiatrische Bewegungstherapeutin und Praxismanagerin bei Intraverte, gefragt.
„Das geht über die (Fein-)Motorik. In Ihren Händen befinden sich eine Menge Sinne, Sensoren. Unsere Hände sind eigentlich eine Verlängerung unserer Augen. Auch die Augen enthalten eine Menge Nervenzellen. Diese wiederum sind Ausbuchtungen unseres Gehirns. Durch die Zusammenarbeit zwischen Händen, Augen und Gehirn kann man viele verschiedene Dinge stimulieren. Man sieht einen Ball und weiß: „Das ist ein Ball“. Wenn man dann mit den Händen nach dem kleinen Ball greift, erhält unser Nervensystem Informationen darüber, wie er sich anfühlt und was er bedeutet. Mit anderen Worten: Wenn man etwas mit den Händen anfasst, beginnt man es besser zu verstehen. Nehmen wir zum Beispiel den Buchstaben „e“. Man fühlt und versteht dann den Buchstaben, die Form und den Klang besser. Wenn man dann auch noch Wörter erfindet, die mit dem „e“ beginnen, wie z. B. Elf oder Esel, erhält man noch mehr Informationen zu dem Buchstaben. Je mehr Sinne und Funktionen man aktiviert, desto besser speichert das Gehirn die Erfahrungen. Dann wird man es besser verstehen.
Die Förderung der motorischen Fähigkeiten ist daher sehr wichtig, nicht nur für das Lernen, sondern auch für die allgemeine Entwicklung. Wenn ein Kind noch nicht gelernt hat, seine (motorischen) Reflexe zu kontrollieren, kann es nicht still sitzen. Das macht das Schreibenlernen schwierig. Man zappelt auf seinem Stuhl, ist unfähig, Buchstaben und Zahlen zu bilden und man kann die Bedeutung nicht erfassen. Außerdem sollte man sich auf die Arbeit und das, was der Lehrer erklärt, konzentrieren und sich nicht durch Reize, wie z. B. Geräusche, ablenken lassen. All diese Prozesse werden durch die motorische Entwicklung reguliert und automatisiert. Wenn diese Entwicklung nicht optimal verlaufen ist, hat man möglicherweise Lernschwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und Rechnen. In Mathematik geht es dann hauptsächlich um das räumliche Verständnis. Wenn man zu wenig (draußen) gespielt hat und gelernt hat, den Raum durch Klettern, Rutschen, Fallen und wieder Aufstehen zu erkunden, entwickelt sich die räumliche Orientierung weniger. Oder wenn man nicht genug mit Ton gespielt oder anderen Materialien gestapelt oder geordnet hat, werden Konzepte wie mehr und weniger und höher und niedriger für ein Kind schwieriger. Die Förderung und Entwicklung der (Fein-)Motorik ist also unglaublich wichtig, um spätere Lernprobleme in Fächern wie Sprache oder Mathematik zu vermeiden.“
Mit unseren kostenlosen Unterrichtsmaterialien, die Ton und Farbe mit Kernfächern wie Mathematik und Sprache kombinieren, können Sie die Kraft des Lernens mit Ihren Händen erleben! Sehen Sie sich die Unterrichtsideen hier an.